Anklage gegen liechtensteinische Treuhänder | NZZ

Liechtensteins ehemaliger oberster Verfassungsrichter ist wegen Betrugs und Geldwäsche zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

25 Jahre unabhängige Justiz in MV © picture alliance / Henning Kaise

Vaduz – Der 69-Jährige hat seine Schuld eingestanden, aber Berufung gegen das Urteil eingelegt, wie der Chefankläger des kleinen Fürstentums zwischen der Schweiz und Österreich am Montag der Schweizer Nachrichtenagentur sda sagte. Der Mann selbst focht die Verurteilung wegen schwerer Untreue, schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Geldwäscherei nicht an.

Laut Gericht ging es um 13 Millionen Schweizer Franken (knapp über elf Millionen Euro). Der Anwalt hatte Freunden und Bekannten versprochen, das Geld treuhänderisch zu verwalten. Vor Gericht sagte er, er habe den Überblick über die Transaktionen verloren . Das Geld ist weg.

Das wohlhabende Liechtenstein ist etwa so groß wie Freiburg und hat 37.000 deutschsprachige Einwohner. Jahrelang war es als Finanzplatz für zwielichtige Finanzgeschäfte berüchtigt . Seitdem hat das Fürstentum die Bankenaufsicht verschärft. Die Banken verwalten Milliardenvermögen. Staatsoberhaupt ist Fürst Hans-Adam II., der die Staatsgeschäfte seinem Sohn, Erbprinz Alois, überlassen hat.